Morgen-Momente

Liebe Leserin, lieber Leser,

"die Zeit rennt", so habe ich im Augenblick das Gefühl. Nachdem die Einschränkungen der Corona-Zeit (Gott sei Dank!) aufgehoben sind, sind die Terminkalender jetzt umso voller. So erlebe ich es bei mir selbst und durch Gespräche auch bei anderen. Der Tag ist oft durchgetaktet. Und morgens mit dem Aufwachen gehen die Gedanken schon zu den Aufgaben des Tages. 

Vor einiger Zeit habe ich mir Worte von Dietrich Bonhoeffer herausgeschrieben. Der Zettel ist vorne in meinem Kalender eingelegt:

In die ersten Augenblicke des neuen Tages
gehören nicht eigene Pläne und Sorgen,
auch nicht der Übereifer der Arbeit,
sondern Gottes befreiende Gnade, Gottes segnende Nähe… 
Bevor das Herz sich der Welt aufschließt, will Gott es sich erschließen.

Diese Sätze tun mir gut, wenn ich mich atemlos fühle. Sie erinnern mich: Es macht einen Unterschied, wie ich den Tag beginne und unter welche Überschrift ich den Tag stelle. 

Ich möchte nicht zuerst den Computer anschalten und schnell erledigen, was ich am Vortag nicht zu Ende gebracht habe. Oder als erstes die Zeitung aufschlagen und sehen, was alles passiert ist in der Welt. Das alles bekommt später seine Zeit.

Aber in den ersten Momenten des Tages tut es gut, die Stille suchen und mich in Gottes Segen, Gottes Licht zu stellen. Diese Zeit mit Gott am Morgen begleitet mich auch später bei dem, was der Tag bringt, an Aufgaben und Entscheidungen, an Begegnungen, Worten und Gefühlen.  

Ich wünsche Ihnen schöne Morgen-Momente: Stille, den frühen Gesang der Vögel, Atemzüge in der kühlen Morgenluft oder den Duft von Kaffee.

Und in all dem Gottes Segen.